Was bedeutet "Nebenklage" und warum ist diese für Verletzte einer Straftat so wichtig?

Ohne Nebenklage hat ein Verletzter einer Straftat im Strafprozess nur die Stellung eines (passiven) Zeugen. Die Nebenklage gibt bei bestimmten Straftaten, z.B. Körperverlet­zung, Sexualstraftaten, versuchten Tötungsdelikten, die Möglichkeit, den Verletzten zu schützen und auch auf das Strafverfahren einzuwirken.
Die folgenden aktiven Rechte stehen Ihnen als Nebenkläger zu. Die anwaltliche Unterstützung gewährleistet die optimale Wahrnehmung Ihrer Nebenklagerechte. Sie ist bei durch schwere Straftaten Verletzten unbedingt erforderlich:

 

Wer trägt die Kosten der Nebenklagevertretung?

Die Möglichkeiten der kostenlosen Inanspruchnahme der Tätigkeit von Rechtsanwälten im Rahmen von Ermittlungs- und Strafverfahren wurden erheblich erweitert. In den Fällen des rechtswidrigen versuchten Totschlags sowie Mordes sowie bei bestimmten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (z. B. sexuelle Nötigung, sexueller Missbrauch) kann auf Antrag die Beiordnung eines anwaltlichen Beistandes erfolgen.

In den übrigen Fällen kann bei einkommensschwachen Verletzten für die Hinzuziehung eines anwaltlichen Beistands Prozesskostenhilfe unter nachstehenden Voraussetzungen bewilligt werden: Die Sach- oder Rechtslage muss schwierig sein, der Verletzte darf seine Interessen selbst nicht ausreichend wahrnehmen können oder ihm darf dies nicht zuzumuten sein.

Im Falle einer Verurteilung des Angeklagten ist dieser grundsätzlich verpflichtet, diese Kosten zu übernehmen.

Ein Merkblatt mit weiteren Hinweisen finden Sie hier:    Nebenklagemerkblatt